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Aufgabe
Zwei starre Körper sind über ein Gelenk G und das Seil 4
miteinander verbunden. Sie sind durch die Kräfte F
bzw. 2F belastet und werden von den Seilen 1 bis 3 gehalten.
Zu berechnen sind die Seilkräfte.
Gegeben: F, α = 30°.
Es sind zwei sinnvolle Strategien der Anwendung des Schnittprinzips möglich,
die als Varianten a) bzw. b) demonstriert werden.
Variante a)
Variante b)
- Alternativ zur oben beschriebenen Variante a) kann man auch gleich
das Gesamtsystem in zwei von äußeren Bindungen freie Teilsysteme zerschneiden.
Klicken
auf den "⇒"-Button zeigt die beiden
Schnitte 3 und 4, mit denen das realisiert wird.
- Das System zerfällt in die beiden Teilsysteme V und
VI, die den oben bei Variante a) zum Schluss erzeugten Systemen
entsprechen (Klicken
auf den "⇒"-Button zeigt die beiden Teilsysteme).
- Es gibt nun allerdings einen wesentlichen Unterschied zur Variante a):
An keinem der beiden Teilsysteme kann auch nur eine unbekannte Kraft berechnet
werden, denn Teilsystem V enthält 6 Unbekannte,
beim Teilsystem VI sind es 5 Unbekannte.
Es können nur beide Teilsysteme gemeinsam behandelt werden. Für die
insgesamt 6 Unbekannten stehen jeweils 3 Gleichgewichtsbedingungen an
den Teilsystemen zur Verfügung. Bei 6 Gleichungen mit 6 Unbekannten
empfiehlt sich schon die Aufbereitung der Rechnung für den Computer.
Dies ist das Gleichungssystem, das von den 6 Gleichgewichtsbedingungen
gebildet wird (jeweils Kraftgleichgewicht horizontal und vertikal
und Momentengleichgewicht um die Angriffspunkte der schräg angreifenden
Seile):
Das Gleichungssystem kann zum Beispiel mit dem Programm
"Lineares Gleichungssystem, Matrixinversion"
gelöst werden. Nachfolgend sieht man den Bildschirmschnappschuss
mit Eingabebereich und Ergebnis:
Fazit, Lagerkräfte in den Rollenlagern
Für die Handrechnung ist die Variante a) zu empfehlen: Schnitte so legen,
dass man an den entstehenden Teilsystemen die Unbekannten berechnen kann.
Variante b) führt häufig auf Gleichungssysteme, deren Lösung "von Hand" zumindest
lästig ist. Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass man sich "besonders bequem"
aufzuschreibende Gleichgewichtsbedingungen aussuchen kann.
Es soll noch gezeigt werden, wie die Lagerreaktionen der Rollenlager
berechnet werden könnten.
- Das nebenstehende Bild zeigt als Beispiel
das bereits bei Behandlung der oben demonstrierten Varianten entstandene
System II, das noch mit der Außenwelt verbunden ist.
Durch einen Schnitt müssen Rolle und Seil vom Lager getrennt werden.
Klicken
auf den "⇒"-Button zeigt den Schnitt.
- Es entstehen die beiden Teilsysteme VII und
VIII. Klicken
auf den "⇒"-Button zeigt die beiden Systeme
mit den an den Schnittstellen angetragenen Komponenten der
Lagerkraft (natürlich wieder an beiden Schnittufern mit der
jeweils gleichen Größe, aber entgegengesetzt gerichtet).
- Das System VIII ist frei von äußeren Bindungen,
es können die Gleichgewichtsbedingungen formuliert werden. Sinnvoll sind
nur die beiden Kraft-Gleichgewichtsbedingungen, denn das Momenten-Gleichgewicht
ist automatisch erfüllt, weil an den Seilenden die gleichen Kräfte
angetragen wurden. Aus den beiden Gleichgewichtsbedingungen
berechnet man die Komponenten der Lagerkraft: