Der skizzierte Schwinger (Masse m1, Federzahl c1) wird mit der Erregerkreisfrequenz Ω1 erregt. Für den Fall
(Resonanz) wachsen die Ausschläge über alle Maßen. Es soll ein Tilger (Masse mT , Federzahl cT) angebracht werden, der genau die Resonanzfrequenz tilgt. Für das entstehende Schwingungssystem mit zwei Freiheitsgraden sollen die Amplituden der beiden Massen in Abhängigkeit von der Erregerkreisfrequenz Ω1 berechnet werden.
Im Kapitel "Systeme mit mehreren Freiheitsgraden" wird gezeigt, dass die Tilgung einer Schwingung mit der Erregerkreisfrequenz Ω1 genau dann erreicht wird, wenn ein Tilger angebracht wird, dessen Parameter die Bedingung Ω12 = cT /mT erfüllt. Einer der beiden Parameter kann also frei geählt werden, hier wird (willkürlich) für die Tilgermasse mT = km1 angesetzt (mit einem noch beliebig festzulegenden Faktor k). Weil die zu tilgende Frequenz die Resonanzfrequenz des Ein-Massen-Schwingers sein soll, berechnet man cT folgendermaßen:
(für die Vereinfachung der weiteren Rechnung wurde die Abkürzung ωT2 = cT /mT eingeführt).
Mit der Berechnung der beiden Parameter des Tilgers (k darf beliebig gewählt werden) ist die Aufgabenstellung, den Tilger zu dimensionieren, erfüllt. Es ist damit ein Zwei-Massen-Schwinger entstanden, dessen Eigenschaften nachfolgend noch untersucht werden.
Die Tilgung der Schwingung einer bestimmten Frequenz (hier: Eigenkreisfrequenz des einfachen Schwingers) erzeugt einen Zwei-Massen-Schwinger, der nun zwei Eigenkreisfrequenzen hat. Das muss beachtet werden, denn mit der Tilgung der einen gefährlichen Erregerfrequenz ist ein Schwinger entstanden, für den es zwei (andere) gefährliche Erregerfrequenzen gibt.
Im Kapitel "Systeme mit mehreren Freiheitsgraden" wird die Beziehung hergeleitet, aus der man die beiden Eigenkreisfrequenzen des Zwei-Massen-Schwingers berechnen kann. Mit den Parametern des hier betrachteten Systems ist es die Gleichung
die für die aktuelle Aufgabe mit den oben angegebenen Beziehungen noch vereinfacht werden kann:
Die Lösung dieser quadratischen Gleichung liefert die Quadrate der beiden Eigenkreisfrequenzen des Zwei-Massen-Schwingers ω12 und ω22. Damit können dann die Amplituden der mit F0 cosΩ1t erregten erzwungenen Schwingung berechnet werden. Auch dafür werden im Kapitel "Systeme mit mehreren Freiheitsgraden" die Formeln bereitgestellt, die in dimensionsloser Form (auf F0/c1 bezogen) folgendermaßen aussehen:
Der nachfolgende Bildschirm-Schnappschuss zeigt die Realisierung des oben entwickelten Algorithmus mit Maple: